Wie arbeiten wir?
Kindern und Jugendlichen mit psycho- sozialen Auffälligkeiten, Traumata, Entwicklungsverzögerungen und herausfordernden Verhaltensweisen wird hier ein sicherer Raum geboten, in dem sie neue, ergänzende Erfahrungen machen können, sich selbst und ihre Handlungsstrategien verstehen lernen, Entwicklungshemmnisse aufholen und sichere Bindungserfahrungen machen können.
Zugehörigkeit und Bindung durch respektvolle Beziehungsgestaltung
Im Zentrum steht für uns ein ganzheitliches Menschenbild bestehend aus Körper-Seele-Geist, das geprägt ist von gegenseitiger Wertschätzung, Unterstützung und einem vertrauensvollen Miteinander. Wir geben den Kindern und Jugendlichen Zugehörigkeit und Bindung durch eine respektvolle Beziehungsgestaltung, durch Stärkung der Gemeinschaft und durch individuelles Eingehen auf ihre Wahrnehmung, Wünsche und Sorgen.
Orientierung und Kontrolle durch geregelte Tagesabläufe und Vermittlung von Werten
Durch geregelte Tagesabläufe und das Vorleben von Werten wie Disziplin, Verbindlich- und Verlässlichkeit, Vertrauen, Transparenz und Ehrlichkeit schaffen wir für sie ein Umfeld, welches ihnen Orientierung und Kontrolle ermöglicht. Die Kinder erfahren Selbstwertschutz und Selbstwerterhöhung durch unsere systemische Sichtweise, den situativen Umgang und die Stärkung eines jeden Einzelnen.
Zu guter Letzt ermöglichen wir den Kindern und Jugendlichen durch eine moderne Grundhaltung in Bezug auf Lernen und durch vielfältige Freizeitmöglichkeiten sowie Humor und Spaß in der Gruppe die Wahrung ihres Bedürfnisses nach Lustgewinn und Unlustvermeidung.
Unser Selbstverständnis schließt dabei ein hohes Maß an Toleranz in Bezug auf persönliche, religiöse und kulturelle Überzeugungen und Traditionen mit ein.
Langjährige Erfahrung in der Unternehmensführung und eine besondere Führungshaltung
Die Basis für unsere Arbeit bieten unsere langjährigen Erfahrungen im Aufbau und in der wirtschaftlich verantwortungsbewussten Leitung von Unternehmen gepaart mit und unserer gelebten Haltung einer sinnstiftenden, wertschätzenden Führung von MitarbeiterInnen. Beides bringen wir dabei so ein, dass unsere MitarbeiterInnen befähigt werden, sich in der Arbeit mit den ihnen anvertrauten Kindern und Jugendlichen, zum Nutzen dieser, höchstmöglich zu entfalten.
Somit legen wir nach dem Kindeswohl besonderes Augenmerk auf die Auswahl der MitarbeiterInnen, auf deren Umgang untereinander und damit auf das Arbeitsklima. Nur wenn dieses positiv ist, kann den Kindern die volle Aufmerksamkeit zuteilwerden! Wir schaffen so auf Basis unserer Erfahrung den Nährboden für eine trotz aller Professionalität empathische, liebevolle und wohlbehütete Begleitung der Kinder in unserer geplanten Einrichtung.
Fokus auf Traumapädagogik und soziale Einbindung in unser Netzwerk
Um den Besonderheiten der Kinder und Jugendlichen gerecht zu werden, haben wir uns auf einen traumapädagogischen Fokus spezialisiert. Unser Wissen um Folgen von Traumatisierungen und biografischen Belastungen lässt uns den Schwerpunkt auf die Ressourcen und Resilienz der Kinder und Jugendlichen legen und bildet das Fundament für unsere wertschätzende und verstehende Haltung.
In unserer ganzheitlichen Grundeinstellung ist uns eine alltagsnahe Einbindung in ein vorhandenes soziales Netzwerk wichtig. Wir möchten den Kindern und Jugendlichen einen gesunden Umgang mit Werten, Normen und Normalität vermitteln. Die Kinder und Jugendlichen sollen intakte Beziehungen und ein soziales Miteinander vorgelebt bekommen.
BezugsbetreuerInnen-System und Individualangebote
Die kontinuierlich präsenten und ansprechbaren Bezugspersonen der Kinder und Jugendlichen gewährleisten gemeinsam mit der pädagogischen Leitung der Einrichtung bzw. der jeweiligen Wohngruppen, dass für die Kinder und Jugendlichen eine dauerhafte und konstante Beziehung besteht. Die betreuenden pädagogischen Teams verfügen über eine Bandbreite an fachlicher Qualität, Erfahrung und Ressourcen.
Individual- und Kleingruppenangebote sollen im Alltag dazu beitragen und gewährleisten, das tragfähige und verlässliche Beziehungen zu den uns anvertrauten Kindern und Jugendlichen aufgebaut werden. Diese Angebote sind in einem eng strukturierten, kindgerechten Tagesablauf eingebaut.
Ein strukturierter Tagesablauf der Rituale integriert, soll die Kinder und Jugendlichen einen berechenbaren Alltag erleben lassen.
Die Kinder und Jugendlichen erhalten durch das Einbinden in ein Gruppenleben, dem Entwickeln neuer Perspektiven und einer intensiven Beziehungsarbeit die Möglichkeit Lern-, Handlungs- und Entscheidungskompetenzen nachzuholen und zu erweitern. Sie entwickeln dadurch eine Identität mit einem Selbstwertgefühl und erfahren Selbstwirksamkeit.
Am Ende eines Hilfeprozesses unterstützen die Mitarbeitenden unserer Einrichtung die Kinder und Jugendlichen bei dem Übergang in eine andere betreute Wohnform.
Methodik (u.a.):
- BezugserzieherInnensystem
- Beziehungsarbeit
- Strukturierung des Alltags
- Ressourcenorientierung
- Tiergestützte Pädagogik
- Umweltpädagogik
- Arbeit mit dem Herkunftssystem
- Verhaltenstraining
Grundleistungen
- Anbahnungsphase und Aufnahmeverfahren
- Erziehungs- und Hilfeplanung
- Aufsicht und Betreuung
- Gestaltung der Wohnatmosphäre
- Alltägliche Versorgung
- Freizeitgestaltung
- Schaffung von Voraussetzungen für eine körperlich gesunde Entwicklung
- Besondere Maßnahmen zur Stärkung des Immunsystems und zur Gesunderhaltung
- Sexuelle Bildung
- Einübung lebenspraktischer Fertigkeiten
- Auseinandersetzung mit Wert- und Glaubensfragen
- Sozial-emotionale Förderung und Anregung der Persönlichkeitsentwicklung
- Förderung des Sozialverhaltens
- Förderung in der Schulentwicklung und Berufsausbildung
- Arbeit mit dem Herkunftssystem
- Partizipation der jungen Menschen
- Beschwerdemanagement
- Krisengestaltung und Maßnahmen bei Kindeswohlgefährdung
- Vernetzung mit anderen Unterstützungs- und Hilfsangeboten
- Beendigung der Maßnahme
- Klienten-bezogene Verwaltungsleistungen
Konzeptionelle Besonderheiten:
Was ist ein Trauma?
Ein Trauma wird i. d. R. durch ein belastendes Ereignis oder eine Situation ausgelöst, die eine außergewöhnliche Bedrohung darstellt. Kann die Person weder aus der Situation fliehen, noch sie akzeptieren oder anderweitig selbst bewältigen, wird von einem Trauma per Definition gesprochen.
Traumatisierte Menschen fühlen sich oft hilf- und schutzlos, erleben häufig einen extremen Kontrollverlust, zudem ist ihr Selbst- und Wertverständnis meist langfristig beschädigt.
Worum geht es in der Traumapädagogik?
In der Traumapädagogik geht es darum, die Verhaltensweise von traumatisierten Kindern und Jugendlichen verstehen zu lernen, neue Sichtweisen zu eröffnen und neue Handlungsweisen aufzuzeigen. So dient die traumapädagogische Arbeit der Reduktion von Gefühlen der Hilflosigkeit und Unwirksamkeit. Ziel ist es, die psychische Stabilität der Betroffenen zu fördern und wieder ein gesundes Maß der Selbstermächtigung zu erlangen.
Ein sicherer Ort zur Aufarbeitung des Erlebten
Gleichzeitig ist es wichtig, den Betroffenen einen sicheren Ort zu bieten, um die traumatischen Erfahrungen aus der Vergangenheit aufzuarbeiten. Dieser sichere Ort ergibt sich aus der Zusammenarbeit von Kindern/Jugendlichen, Erzieherinnen und Erziehern, Lehrkräften sowie anderen pädagogischen Fachkräften. Unsere MitarbeiterInnen sind ausgebildet in Traumapädagogik und erweitern ihre Kenntnisse fortwährend durch entsprechende Weiterbildungen.
Tiere spielen im Leben von Kindern eine besondere Rolle, und sie üben eine hohe Anziehungskraft auf sie aus, weil die Kinder aus ihrer natürlichen Neugier heraus ihre Mitwelt unbedarft und naturverbunden wahrnehmen. Für die Persönlichkeitsentwicklung von Kindern sind die Fürsorge und die Verantwortungsübernahme im Umgang mit Tieren äußerst festigend und aufbauend. Kinder sind stolz, ein Tier als Freund zu haben, sein Vertrauen zu gewinnen macht sie glücklich und empathisch. Mit Tieren im Alltag zu leben, für sie zu sorgen und von ihnen zu lernen, ist daher ein wichtiges Lern- und Erfahrungsfeld für Kinder. Tiere können Seelentröster, Gesprächspartner und nicht zuletzt Spielpartner sein.
Schwerpunktmäßig werden mit der Haltung von Tieren die emotionale und soziale Kompetenz des Kindes gefördert, vorhandene Ressourcen gestärkt und erstrebenswerte Fähigkeiten verbessert.
Ziel der Tierpädagogik
Ziel der tiergestützten Aktivitäten ist es, Kindern im spielerischen Umgang mit den Tieren Respekt und Achtung zu vermitteln, persönliche Gefühle, Bedürfnisse und Interessen kennenzulernen und eigene Vorurteile und Bedenken zu überwinden. Es ist also bedeutsam, Kindern Erfahrungsräume mit Tieren zu bieten und sie auf diese Weise in ihren Entwicklungsprozessen zu unterstützen.
„Es steht ein Pferd auf dem Flur…“
In nur wenigen Fahrminuten Entfernung liegt ein malerischer Reiterhof. Hier steht den Kindern und Jugendlichen ein sanftmütiges und sehr erfahrenes Schul- und Therapiepferd zur Verfügung. Der Einsatz von Pferden in der Erziehung, Förderung und Therapie von Kindern und Jugendlichen, gerade von solchen mit starken Verunsicherungen und Verletzungen in ihrem Selbstbewusstsein, Selbstwertgefühl und ihrer Selbstwirksamkeit, zeigt große Wirkung in der Entwicklung von Verantwortungsgefühl, Empathie und Selbstbewusstsein für Kinder und Jugendliche.
Wir entfernen uns immer weiter von der Natur
In der weiten Vergangenheit unserer Menschheitsgeschichte lebten unsere Vorfahren im Einklang mit der Natur. Dies kann man immer noch bei wenigen übrig gebliebenen abgelegenen Naturvölkern erleben. Im Laufe der Jahre haben wir uns durch die Zivilisation, Industrialisierung und nicht zuletzt durch die Digitalisierung immer weiter von der Natur entfernt. Dabei sind wir ebenfalls natürliche Wesen und brauchen die Natur, um Energie zu tanken und uns wahrlich zu „erden“.
Kinder sehen am Gemüsebeet, dass gute Pflege und Ausdauer Früchte tragen
Durch den regelmäßigen Aufenthalt an der frischen Luft im Nutzgarten und im Wald entsteht bei den Kindern eine tiefe Verbundenheit mit der Natur und der Umwelt. Dies ermöglicht ihnen, die Grundhaltungen des Bewunderns, „Dankens und Bittens“ auf natürliche Weise zu erfahren. Die Begleitung von kleinen Samen bis hin zu den fertigen Pflänzchen, die regelmäßige Pflege und das bestellen von Hochbeeten fördert auf der einen Seite das Verantwortungsbewusstsein. Kinder und Jugendliche üben am Gemüsebeet ihre soziale Kompetenz und sehen, dass Ausdauer Früchte trägt. Von der Planung bis zur Ernte erfahren sie außerdem elementare Dinge über die Natur und den Verlauf der Jahreszeiten und gewinnen dadurch Wertschätzung für die Natur und Lebensmittel. Vor allem die gärtnerischen Erfolge stärken die Selbstwirksamkeits-überzeugung und das Selbstbewusstsein der kleinen Gärtner.
Unsere Nahrung hat einen wesentlichen Einfluss auf unsere Gesundheit
Der Grad des Vitalstoffgehaltes wird heutzutage stark beeinflusst durch die zunehmende Belastung der Nahrung mit Schadstoffen durch verseuchte Böden und die toxikologische Gesamtsituation in Luft und Wasser. Düngemittel und Pestizide sind in schockierender Menge nachweisbar in dem, was die meisten Menschen täglich auf dem Teller haben.
Gesunde vitalstoffreiche biologische Kost in unseren Wohngruppen
Da bei biologisch zertifizierten Lebens- und Nahrungsmitteln streng auf Verzicht von Pestiziden und anderen Schadstoffen geachtet wird, setzen wir aus über 40 Erfahrung in der Praxis und aufgrund unserer Ausbildung darauf, den Kindern und Jugendlichen unserer Einrichtung eine möglichst gesunde Basis für ihren weiteren Lebensweg mitzugeben und zwar in Form von vitalstoffreicher überwiegend biologischer Vollwertkost. Dabei ist es uns ein Anliegen, die Beweggründe und biologischen Zusammenhänge sowie deren Wirkung auf unseren Stoffwechsel und unsere körperliche Verfassung zu vermitteln und im Nutzgarten be-greif-lich zu machen.