Kindern und Jugendlichen mit z.B. psycho- sozialen Auffälligkeiten, Traumata, Entwicklungsverzögerungen und herausfordernden Verhaltensweisen wird in unserer geplanten Einrichtung ein sicherer Raum geboten, in dem sie neue, ergänzende Erfahrungen machen können, sich selbst und ihre Handlungsstrategien verstehen lernen, Entwicklungshemmnisse aufholen und sichere Bindungserfahrungen machen können.
Unser Leitbild (Auszug):
Wir helfen Kindern in schwierigen Lebenslagen, unterstützen sie innerhalb eines geschützten Rahmens mit Rücksicht auf ihre individuellen Bedürfnisse dabei, in Orientierung, Stabilität, Selbstliebe und in die Selbstwirksamkeitsüberzeugung zu kommen. Dadurch geben wir ihnen die Möglichkeit, mit einem festen Stand innerhalb der Gemeinschaft ein selbstbestimmtes Leben zu führen.

Was wir aufbauen wollen
In enger Zusammenarbeit mit den Kindern selbst, den Herkunftssystemen, den Jugendämtern, unseren MitarbeiterInnen und mit den Netzwerkpartnern bauen wir entsprechend der jeweiligen Anforderungen ein breitgefächertes Angebot an geeigneten Betreuungsmöglichkeiten für erzieherische Hilfen in der Kinder- und Jugendhilfe auf. Darüber hinaus stellen wir sicher, dass die Kinder auch über die Volljährigkeit hinaus bis ins hohe Alter Anlehnung an unsere Einrichtungen als stabilisierendes Element in ihrem Leben finden.
Jedes Kind kommt mit zwei wichtigen Grunderfahrungen auf die Welt, die fest in seinem Gehirn verankert sind:
- Erstens die Erfahrung engster, vertrauter Verbundenheit
- Zweitens die Erfahrung, aus der Sicherheit bietenden Verbundenheit heraus immer wieder neu über sich selbst hinauswachsen zu können (Prof. Gerald Hüter)
Die Weichen werden bereits im Mutterleib gestellt
Bereits im Mutterleib, gleich nach der Geburt und während der gesamten Kindheit werden die Weichen für die geistige und charakterliche Entwicklung eines Menschen gestellt. In diesem Entwicklungsprozess braucht jedes Kind verständnisvolle, begeisterungsfähige Eltern, die einfühlsam auf seine Bedürfnisse, auf seine Neugier und die Fülle seiner Fragen eingehen. Eltern, die ihm viel Freiheit lassen, damit es seinen Interessen nachgehen kann und lernen kann. Die bedingende Voraussetzung für Lernen und damit persönliche Entfaltung ist unbestritten ein gutes Familienklima als Nährboden für Vertrauen.

Stark belastende Situationen der Eltern können die Kindheit zum Trauma werden lassen
Aus verschiedenen Gründen ist es einigen Elternpaaren beziehungsweise Herkunftssystemen nicht möglich, ein vertrautes Familienklima aufzubauen, und es kommt zu Spannungen innerhalb dieser sozialen Systeme. Strategien der Eltern, die sie selbst in ihrer Kindheit entwickeln mussten, um klarzukommen bzw. zu überleben, finden Fortsetzung im Umgang mit den eigenen Kindern. Stark belastende Situationen der Eltern, deren Drogensucht oder sonstiges führen dazu, dass leider viele Kinder und Jugendliche unter ständiger Bedrohung, Verwahrlosung oder mit Gewalterfahrungen heranwachsen und somit kein Vertrauen aufbauen oder Selbstbewusstsein entwickeln können. Damit fehlt ihnen dann das nötige solide Fundament für ihre weitere Entwicklung.
Zu viele Kinder und Jugendlichen warten auf einen sicheren Platz außerhalb ihrer Bezugsysteme
In den letzten Jahren ist die Zahl der Inobhutnahme Fälle dramatisch gestiegen. Neben einer beachtlichen Zuwanderung unbegleiteter Minderjähriger aus dem Ausland sind dies aber auch Kinder, die aufgrund häuslicher Gewalt, physischem sowie emotionalem Missbrauch durch die Jugendämter auf Hinweis von Außenstehenden oder Familienmitgliedern selbst aus ihren Herkunftssystemen herausgenommen werden müssen. Ursachen sind unter anderem Drogensucht, schwere Krankheiten oder psychische Störungen der Familienmitglieder, der zunehmende Werteverlust und wachsende Orientierungslosigkeit der Gesellschaft. Laut statistischem Bundesamt wuchsen im Jahr 2021 in Deutschland rund 122.700 junge Menschen in betreuten Wohnformen und rund 87.300 in einer Pflegefamilie auf. Allein in NRW mussten 2022 rund 27.880 Kinder und Jugendliche die Eingliederungshilfe für seelisch behinderte junge Menschen nach § 35a SGB VIII in Anspruch nehmen (Quelle: Information und Technik NRW). Die Listen von Kindern und Jugendlichen, die auf einen sicheren Platz außerhalb ihrer Familie warten, sind lang. Gemeinsam mit vielen anderen privaten und öffentlichen Trägern möchten wir zur Verbesserung dieser Situation beitragen.
Kinder sind unsere Vergangenheit, unsere Gegenwart und unsere Zukunft. Sie sind die Essenz unseres Daseins, unser Sein, welches wir weitergeben und welches so ewig besteht. In ihnen setzen sich unsere guten und unsere schlechten Taten fort – eine wahrlich große Verantwortung für alles Leben auf dieser Erde!
Es gibt keine großen Entdeckungen und Fortschritte, solange es noch ein unglückliches Kind auf Erden gibt.
Albert Einstein